Das letzte Abendmahl
Gründonnerstag, auch bekannt als Maundy Thursday oder Holy Thursday in englischsprachigen Ländern, ist ein bedeutender Tag im christlichen Kalender, der im Rahmen der Karwoche oder der Heiligen Woche gefeiert wird. Diese Woche führt die Christen durch die letzten Tage des Lebens Jesu Christi vor seinem Tod und seiner Auferstehung. Der Gründonnerstag markiert verschiedene wichtige Ereignisse, die in den Evangelien festgehalten sind und eine zentrale Rolle im christlichen Glauben spielen.
Gründonnerstag - Namensgebung
Der Name "Gründonnerstag" leitet sich vom althochdeutschen Wort "grunen" ab, was "weihen" oder "reinigen" bedeutet. Es ist der Tag, an dem Christen die Einsetzung des Abendmahls oder des letzten Abendmahls von Jesus mit seinen Aposteln gedenken. Dieses Ereignis wird in den Evangelien als das letzte Mahl beschrieben, das Jesus mit seinen zwölf Aposteln vor seinem Verrat und seiner Kreuzigung teilte. Während dieses Mahls brach Jesus Brot und teilte es mit seinen Aposteln, wobei er sagte: "Nehmt und esst; das ist mein Leib." Er reichte auch einen Kelch mit Wein herum und sagte: "Trinkt alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird."
Die verschiedenen Fassungen dieser Deuteworte, werden im Sprachgebrauch der christlichen Liturgie auch „Einsetzungsworte“ oder „Wandlungsworte“ bezeichnet.
Erinnerung an Jesus Christus
Die Feier des Abendmahls ist eine zentrale Praxis in vielen christlichen Traditionen und wird oft während der Gottesdienste am Gründonnerstag nachgeahmt. Dabei wird Brot gebrochen und Wein getrunken, um an die Worte und das Handeln Jesu während des letzten Abendmahls zu erinnern. Dieses Ritual symbolisiert die Gemeinschaft der Gläubigen mit Christus und untereinander.
Fußwaschung
Ein weiteres bedeutendes Ereignis, das am Gruendonnerstag gefeiert wird, ist das "Fusswaschungsritual" oder die "Waschung der Füße". Dieses Ritual erinnert an die Demut und den Dienst Jesu gegenüber seinen Aposteln. Gemäß den Evangelien wusch Jesus während des letzten Abendmahls die Füße seiner Apostel als Zeichen der Liebe und Demut. Dieses Handeln war ungewöhnlich, da das Waschen der Füße normalerweise einem niedrigeren Diener vorbehalten war. Durch diese Handlung lehrte Jesus seine Apostel, dass wahre Führung mit Dienst verbunden ist und dass sie einander in Liebe dienen sollten.
In vielen Kirchen wird das Fusswaschungsritual am Gründonnerstag nachgeahmt, entweder als Teil des Gottesdienstes oder in separaten Zeremonien. Ein Priester oder Geistlicher kann die Füße von Gläubigen oder Mitgliedern der Gemeinde waschen, um die Bedeutung von Dienst und Demut im christlichen Leben zu betonen.
Triduum
Der Gründonnerstag ist auch eng mit dem österlichen Triduum verbunden, einer dreitägigen Feier, die den Höhepunkt des christlichen Kirchenjahres darstellt. Nach dem Gründonnerstag folgt der Karfreitag, an dem die Kreuzigung Jesu Christi gefeiert wird, gefolgt von Ostersonntag, an dem die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert wird. Zusammen bilden diese Tage den Höhepunkt der Karwoche und markieren den Kern des christlichen Glaubens an die Erlösung und das ewige Leben durch Christus.
In vielen Kirchen auf der ganzen Welt werden am Gründonnerstag besondere Gottesdienste abgehalten, die die Bedeutung dieses Tages im christlichen Glauben reflektieren. Gläubige versammeln sich, um gemeinsam das Abendmahl zu feiern, die Fußwaschung zu beobachten und sich auf die bevorstehenden Ereignisse von Karfreitag und Ostern vorzubereiten. Es ist eine Zeit der Besinnung, der Anbetung und der Gemeinschaft, in der Christen die Liebe und das Opfer Jesu Christi für die Menschheit gedenken.